„Political Correctness“, „Identitätspolitik“ und „Cancel Culture“ werden heutzutage überwiegend als Waffen von Konservativen eingesetzt, um ihre Privilegien gegen emanzipative Neuregelungen zu verteidigen. Solche Neuregelungen als Einschränkung der Kunst- und Meinungsfreiheit zu kritisieren ist deshalb meist falsch. Tatsächlich tragen „Political Correctness“, „Identitätspolitik“ und „Cancel Culture“ zur inklusiveren Verwirklichung der Demokratie bei.

Im aktuellen Heft der Zeitschrift für Menschenrechte argumentiere ich für diese Thesen und eröffne damit “Forum Kunstfreiheit”. Auch die weiteren Positionen im Forum, von Isolde Charim, Hanno Rauterberg und Daniel Martin Feige, sind unbedingt lesenswert, genauso wie die anderen Beiträge im Heft.

Im Artikel zeige ich, dass es darauf ankommt, auf welcher Ebene politische Regulierungen der Kunst stattfinden: nicht-staatlich im allgemeinen Kunstbetrieb, para-staatlich im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, oder staatlich. Nur wenn der Staat mit zentralisierter rechtlicher, ökonomischer und symbolischer Macht in laufende Debatten eingreift, kann man von problematischer Cancel Culture sprechen - das ist fast nie der Fall.

Kürzer geht immer..

Wem der Artikel mit wissenschaftlichem Apparat zu lang ist, kann auch auf die beiden schon vorab veröffentlichten Kurzversionen zurückgreifen, die im Verfassungsblog und in der Sächsischen Zeitung sind.

Zitieren und Downloaden

Schubert, Karsten (2020): Umkämpfte Kunstfreiheit - ein Differenzierungsvorschlag. In: Zeitschrift für Menschenrechte (2), 195–204.
Final Manuscript Academia.edu


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